Dienstag, 17. Mai 2011

15.05.2011 Domingo - Santiago del Estero

Der Sonntag ist hier der Familie gewidmet, daher war es für uns eine Ehre, dass sich der hiesige Club uns aufgesammelt hat und mit uns auf eine kleine Erkundungstour gefahren ist. Wir haben das Büro von Juan besucht, der hier eine Art Industrieverband für den Norden Argentiniens eröffnet hat in Mitten des Industrieparks von Santiago del Estero. Die Stadt hat als erste Stadt  des Landes auch exportiert, vor allem Baumwolle ist hier ein wichtiges Produkt für die USA. Auch die Produktion von Traktoren und Maschinen für die Landwirtschaft spielt hier eine wichtige Rolle. Das schlägt das Herz vom „ingeniero mecanico“ höher…


 14.05.2011 Santiago del Estero
Am Sonnabend haben wir den Rotary Club in Fernandez besucht. Nach einigen reinen Frauenclubs (auch ein Erlebnis der besonderen Art) haben uns dieses Mal nur Maenner empfangen. Unsere erste Station war eine Armensiedlung. Zusammen mit der Kirche hat Rotary insgesamt 12 Unterkuenfte finanziert, in denen jetzt 12 arme Familien leben. Eine davon haben wir besucht. Die Frau arbeitet als Putzfrau, er als Tageloehner auf dem Feld. Die Kinder zu zaehlen, war nicht moeglich. Es waren unendlich viele, die dort auf engstem Raum gemeinsam mit ihren Eltern leben. Wir haben jetzt schon mehrfach mit den Argentiniern ueber den sehr umstrittenen Sozialplan der Regierung fuer die arme Bevoelkerung gesprochen. Je mehr Kinder da sind, desto mehr Geld gibt ist. Und schlimmer noch: Ist das Kind unterernaehrt, gibt es noch mehr Geld. Es heisst, die Eltern geben ihren Kindern zum Teil extra wenig zu essen, damit das Gewicht fuer den Sozialplan stimmt.
Den Rest des Tages haben wir in einer Berufsschulstiftung verbracht, die einst von einem deutschen Einwanderer, einem ehemaligen Priester, gegruendet wurde. Der Tag hat uns sehr interessante Enblicke in das vielfaeltige Projekt beschert, in dem arme Jugendliche in verschiedenen handwerklichen Berufen ausgebildet werden. Das Schulgeld von ca. umgerechnet 8 Euro im Monat koennen die meisten nicht bezahlen. Die Stiftung ermoeglicht den jungen Menschen, dennoch ein Ausbildung, zum Beispiel als Tischler. Das erlangte Wissen eroeffnet ihnen zurueck in ihren Wohnvierteln im Hinblick auf ihr Arbeitsleben eine wertvolle Perspektive.

2 Kommentare:

  1. Hallo über den großen Teich! Was für eine Menge Eindrücke und was für eine Menge Fragen, die man wahrscheinlich getrost wochenlang diskutieren konnte. Würde das Thema Sozialplan auf jeden Fall gerne noch mal mit meinem Vater vertiefen, wenn er wieder da ist... Klingt sehr schwierig, sich da eine Meinung zu bilden!
    Weiterhin Ohren hoch, viel Spaß und spannende Erlebnisse und möglichst wenig Verspätungen bei dem Start der nächtlichen Dinner-Runden! Herzliche Grüße aus Berlin, Kirsten
    PS: Kann man eigentlich Ihre Präsentation auch als Aussenstehender anschauen?

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  2. Und hier noch eine kleine Lektüre eines - sagen wir - Erlebensgenossen. Zum Abgleich mit den nördlichen Realitäten dieses faszinierenden Landes!

    http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,762459,00.html

    Viel Spaß mit dem Artikel (besonders an den capitano...)

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